Steter Tropfen höhlt den Stein
Pressetext verfasst von cometis am Fr, 2009-12-18 09:43.Wasser – eine klare, farblose, geruchsfreie und geschmacksneutrale Flüssigkeit, die sich aus den chemischen Elementen Wasserstoff und Sauerstoff zusammensetzt. Eigentlich nichts Besonderes. In Deutschland verbraucht jeder Mensch täglich rund 127 Liter Wasser. Was dabei außer Acht gelassen wird ist die Tatsache, dass auch bei der Herstellung von industriellen Produkten Wasser eingesetzt wird. Dieses so genannte „virtuelle Wasser“ lässt den Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland auf rund 4.000 Liter pro Tag ansteigen. Und Wasser ist rar! Lediglich 3 Prozent der Wasservorkommen weltweit sind Frischwasser. Davon sind 70 Prozent im ewigen Eis gebunden, rund 1 Prozent findet sich in Flüssen und Seen, 29 Prozent steht unterirdisch zur Verfügung. Ist Wasser deswegen künftig ein lukratives Investment? Definitiv ja, sagt Jean Ryan, Eco-Investmentspezialistin von KBC Asset Management.
Ist Wasser aus Ihrer Sicht der Rohstoff der Zukunft?
Jean Ryan: Rohstoff würde ich nicht unbedingt sagen…
Warum?
Jean Ryan: Rohstoff beinhaltet gewissermaßen die Voraussetzung, dass Wasser künftig wie Öl oder Diamanten gehandelt würde. Während Forscher inzwischen Möglichkeiten gefunden haben, diese beiden Stoffe synthetisch herzustellen, ist das bei Wasser noch nicht gelungen. Wasser ist aber unverzichtbar für einen Menschen zum Überleben, deswegen kann der Preis dafür – auch aus ethischen Gründen – nicht immer weiter in die Höhe getrieben werden. Aber das so genannte „blaue Gold“ hat unter dem Blickpunkt großes Potenzial, dass Regierungen weltweit erkannt haben, dass die Sicherung der Wasserversorgung in den kommenden Jahren Vorrang hat.
Was verstehen Sie unter Sicherung?
Jean Ryan: Damit meine ich unter anderem die Optimierung der Infrastruktur. Häufig versickert Wasser durch Lecks in Leitungen ungenutzt im Boden. Allein in den Vereinigten Staaten von Amerika werden in den nächsten Jahren 1.000 Milliarden US-Dollar benötigt, um den Wasserkreislauf zu modernisieren. Außerdem ist das gesamte Wassersystem in Amerika sehr gestückelt. So bedienen manche Versorger mit ihrem Netz teilweise nur 1.000 bis 2.000 Personen. Diese kleinen Einheiten müssen zur Steigerung der Effizienz mit größeren Netzen zusammengelegt werden, etwa durch Public-Private-Partnerships.
Das heißt, sie rechnen im US-amerikanischen Markt mit einer Konsolidierung der Versorger?
Jean Ryan: Ja, KBC Asset Management erwartet auf lange Sicht, dass es Zusammenschlüsse von Unternehmen geben wird, um dadurch wettbewerbsfähiger zu sein – übrigens auch in Europa und anderen Ländern. Trotzdem glauben wir, dass von den bevorstehenden Investitionen der Regierungen weltweit insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen profitieren werden. Diese Einstellung spiegelt sich auch in unserem KBC Eco Fund Water wider. Aus unserer Sicht ist es außerdem wichtig, dass Anleger sich für ein Investment in den gesamten Wasserzyklus entscheiden, der reicht von der Infrastruktur über das Testen der Wasserqualität bis zum Aufspüren von Lecks in Rohren und zur Wasseraufbereitung. Ausgeschlossen sind bei uns Investments in Unternehmen, die lediglich Wasser in Flaschen abfüllen.
Wieso denn das?
Jean Ryan: Diese Unternehmen erfüllen nicht unsere Kriterien für Socially Responsible Investments (SRI).
Ah, die ominösen Nachhaltigkeitskriterien…
Jean Ryan: Ich weiß, was Sie jetzt denken. In dem Moment, in dem Investoren die drei Buchstaben „SRI“ hören, sagen sie gleich: Oh nein, das ist nichts für mich. Aber hinter SRI verbirgt sich ja kein Hexenwerk, sondern die Fragen, ob das Unternehmen die Corporate Governance einhält, sich an die Menschenrechte hält, die Umwelt schützt, nicht in Waffenhandel verwickelt ist und möglichst keine Atomenergie produziert. Das sind Themen, die von den meisten Firmen inzwischen ohnehin umgesetzt werden. SRI ist daher keine Ein- oder Beschränkung in irgendeiner Art und Weise. Hinzukommt bei unserem Fonds die Auflage, dass entweder mindestens 50 Prozent der Umsätze direkt im Bereich Wasser erwirtschaftet werden müssen oder das Unternehmen zu den Top3 im Marktsegment zählt.
Und warum sollten Anleger gerade jetzt auf Wasser als Investmentthema setzen?
Jean Ryan: Wer von den künftigen Entwicklungen profitieren will, nimmt Wasser bzw. Investments in den Wasserzyklus jetzt ins Portfolio auf. Warum? Ganz einfach: Ein Sprichwort besagt „steter Tropfen höhlt den Stein“ und genau so werden nach und nach immer mehr Anleger erkennen, dass Wasser einen realen Wert besitzt und für das Leben auf der Erde unverzichtbar ist. Hinzu kommt, dass etwa die Bevölkerungsdichte in den Städten weiter zunimmt, die Industrialisierung voranschreitet und die Landwirtschaft ausgebaut wird – überall wird Wasser dringend benötigt. Diesen Megatrend der Zukunft sollte niemand verpassen.
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