Schulisches Referat – Stresssituation?

Für mich war ein Referat in der Schule immer in mehrerlei Hinsicht eine Stresssituation. Zum einen musste man sich vor die Klasse stellen und einen Vortrag halten, zum anderen bedeutete dies zusätzliche Arbeit. Heute, mit etwas Abstand betrachtet, sehe ich das naturgemäß etwas anders. Im Schulalter blickt man selten über den Tellerrand hinaus und erkennt die Nachhaltigkeit und die wichtig Funktion, die eine solche Übung bewirkt oder bewirken sollte.

Das freie Sprechen zu einem Thema, mit dem man sich zuvor gewissenhaft auseinandergesetzt hat, bedeutet logischerweise viel Arbeit und Disziplin. Meiner Meinung nach liegt hier die Verantwortung bei den Lehrern, die dies überwachen sollten. Nicht mit strenger Hand, sondern auf eine motivierende und positive Art und Weise. Das dies bei einer großen Schülerzahl nicht so einfach ist und das man nicht auf jeden einzelnen Schüler im gleichen Ausmaß eingehen kann, ist klar. Jedoch sollte man zumindest schon einmal bei der Themenvergabe darauf achten, dass so viele Schüler wie möglich ein Thema erhalten, für das sie sich interessieren und im besten Falle sogar begeistern können. Das schlimmste was einem Schulkind passieren kann, so kam es mir in meiner Schulzeit jedenfalls vor, ist ein Referat über ein Thema, welches einen selbst wenig bis gar nicht interessiert und auch bei den Mitschülern nur ein Gähnen verursacht. Die höchste Strafe ist hier ein Vortrag vor der Klasse, bei welchem die Aufmerksamkeit der Zuhörer schon nach kurzer Zeit verloren geht. Der Referent beginnt hier in fast allen Fällen an sich und seiner Leistung zu zweifeln. Nur sehr selbstsichere Charaktere werden davon unberührt bleiben. In diesen Fällen haben mündliche Vorträge kaum positive Auswirkungen und kratzen am Selbstvertrauen der Schüler.

Zudem kann ein Referat vor Publikum auch eine unangenehme Sache sein – viele Schüler haben Angst davor. Auch hier müssen Lehrer individuell und sensibel reagieren, die Leistungen müssen auch auf Grund dieser Faktoren richtig eingeschätzt und gewertet werden.

11.12.2009: | |