dirty works @ 30works: Die Jungen Wilden in Köln.

Köln, 30.11.2009. Vom 12. Dezember 2009 bis zum 16. Januar 2010 ist die Kölner Galerie 30works Treffpunkt der Jungen Wilden der Kunstszene: Internationale Streetart-Künstler präsentieren ihre Arbeiten in der Ausstellung „dirty works @ 30works“. Die Ausstellung eröffnet am 12. Dezember mit einer Vernissage.

Irgendwann Mitte der Achtziger Jahre war es, als das saftige Lebensgefühl der Pop-Art verreckte.

Jetzt ist es wieder da.

Dreckig, rotzig und rebellisch – das ist Streetart, die Pop-Art des 21. Jahrhunderts. Sie ist alles, was Pop-Art einst war – und einiges mehr: Sie ist rau, politisch und anarchisch. Provokant, subversiv, manchmal sogar kriminell. Und ganz sicher niemals politisch korrekt.

Tanz auf der Rasierklinge
Die Künstler der Streetart sind die Jungen Wilden von heute. Sie stammen häufig aus der Graffiti-Szene, ihre Tags und Pieces machen sie zu den Punks der zeitgenössischen Kunstszene – vergöttert von Jugendsubkulturen wie Skateboardern und ebenso von geistig jung gebliebenen Älteren, bis aufs Blut gehasst von Hausbesitzern und Freunden alter, schwerer Kunst.
Und sie tanzen auf der Rasierklinge, rechts die Kunst, links der Knast. Mehr als ein Streetart-Künstler hat in seinem Lebenslauf Vorstrafen wegen Sprayens. Klarnamen sind fast immer tabu, unter Caps und Schals verborgene Gesichter eher die Regel denn die Ausnahme.

Heilsamer Schock
Streetart liefert künstlerische Aussagen und Gesellschaftskritik, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen. Weil die Streetartists nicht nur den Finger in die Wunde legen. Sondern darin bohren.
Streetart stellt Probleme und Missstände ungeschminkt dar, „Heilsamer Schock“ heißt ihr Therapievorschlag für die kranke Gesellschaft.
Die Künstler arbeiten mit verschiedensten Medien und Materialien (beispielsweise Marker, Pinsel, Malerrollen, Sprühdosen, Stencils, Aufkleber, Poster). Häufig bemalen, bekleben oder scratchen sie Wände und Scheiben, aber auch Stromkästen, Laternen, Verkehrsschilder, Telefonzellen, Mülleimer oder Ampeln. Bürgersteige, Straßen und auch Bäume.

Vorreiter
Das deutsche Streetart-Herz schlägt nicht. Es rast. Und zwar in Köln, in der Galerie 30works. Galerist Gérard Margaritis ist Vorreiter und Wegbereiter, wann immer es um das Thema Streetart geht. Als einer der ersten Galeristen hat er die Streetart nach Deutschland gebracht. Weil er der Ansicht ist: „Kunst ist keine heilige Kuh. Kunst ist wie ein geliebtes Kleidungsstück. Wenn es zu mir passt und mir gefällt, dann hänge ich es mir an die Wand!“

Revolutionär
Unter den Schöpfern der bei 30works gezeigten „dirty works“ sind die Top-Künstler der Streetart, von EMESS über Rourke Van Dal bis hin zu SMASH137. Gérard Margaritis zeigt auch Editionen englischer Streetart-Ikonen wie D*Face oder Banksy. Vor allem Banksy sorgt inzwischen weltweit für Furore: Seine Bilder werden auf Auktionen mittlerweile für mehr als 100.000 Pfund gehandelt (etwa 148.000 Euro).

Dass sich Streetart mittlerweile wachsender Aufmerksamkeit nicht nur bei Insidern erfreut, verwundert nicht. Gérard Margaritis: „Streetart ist revolutionär im besten Wortsinne. Streetart holt die Kunst heraus aus ihrem Elfenbeinturm und befriedigt den Hunger auf spektakuläre Kunst.“

„dirty works @ 30works“ zeigt Arbeiten von:

EMESS
JUST
L.E.T.
Peter Mück
Nils Müller
Neromonga
Shyeone
SMASH137
Marcel Terrani
Rourke Van Dal

und Editionen von Banksy und D*Face.

Vernissage: 12.12.09, 20 Uhr
Ausstellung: 12.12.2009 bis 16.01.2010
Öffnungszeiten: Mi - Fr 15-19 Uhr, Sa 15 - 18 Uhr sowie nach Vereinbarung.

Über 30works:
Die Kölner Galerie 30works ist spezialisiert auf Streetart, Pop-Art und zeitgenössische Kunst. Kunstfreunden bietet 30works deshalb vor allem eine weit gefächerte, hochkarätige Sammlung von Meisterwerken aus Streetart und Urbanart. Banksy, D*Face, Eelus, Paul Insect, Rourke Van Dal, Nick Walker, DOLK oder Damien Hirst heißen die Künstler, um nur einige zu nennen.
Doch auch wenn es um Pop-Art und zeitgenössische Kunst geht, findet sich in der Galerie fast alles, was Rang und Namen hat. Ikonen der internationalen Pop-Art wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein oder Robert Indiana sind bei 30works ebenso mit ihren Arbeiten vertreten wie der vor zwei Jahren verstorbene Jörg Immendorff.