Nachträgliche Dämmung erfordert Heizungsanpassung - aber nicht zwingend neuen Heizkessel

Allgemeiner Konsens besteht mittlerweile darüber, dass Maßnahmen zur nachträglichen Dämmung von Bestandsbauten ökologisch sinnvoll und finanziell lukrativ sind. Im Zusammenhang mit dieser Modernisierungsmaßnahme wird von Fachleuten leider allzu oft dazu geraten, den Heizkessel gleich mit auszutauschen. Dies mag zwar grundsätzlich nicht verkehrt sein, es ist jedoch häufig nicht erforderlich. Allerdings ist auch eine Dämmmaßnahme ohne entsprechende Anpassung der Heizungsanlage schlicht fahrlässig.

Aufgeschreckt durch die Ölkrise Anfang der 70er Jahre und forciert durch die Entwicklung der Energiepreise in den letzten Jahren werden Maßnahmen zur nachträglichen Dämmung der Gebäudehülle, des Gebäudedaches oder aber der Geschossdecken nicht zuletzt dank verstärkter staatlicher Förderung vermehrt durchgeführt. Derlei Maßnahmen schonen zweifellos Umwelt wie Geldbeutel gleichermaßen. Grundsätzlich fraglich sind jedoch die gleichzeitig ausgesprochenen pauschalen Empfehlungen zur Erneuerung der Heizungsanlage. Da diese häufig noch sehr gute, vom Schornsteinfeger regelmäßig bestätigte Werte aufweist, ist ein Austausch auch nach 15 oder gar 20 Jahren nicht zwingend erforderlich.

Die fortgesetzte Nutzung der vorhandenen Heizungsanlage unterliegt jedoch der Einschränkung, dass sie nur genau dann die positiven Effekte der durchgeführten Dämmmaßnahme unterstützt, wenn die Anlage auch den aktuellen Erfordernissen des modernisierten Gebäudes angepasst wird. Da sich der Wärmebedarf signifikant verändert hat, ergeben sich zwangsläufig auch geänderte Anforderungen an die Heizungsanlage, egal wie alt sie ist. Dieser physikalischen Gesetzmäßigkeit unterliegt das private Einfamilienhaus genauso wie der Häuserblock einer Wohnungsbaugesellschaft. Unterbleibt die Anpassung, dann startet die Heizungsanlage häufiger bei gleichzeitig kürzeren Brennerlaufzeiten. Dieser Start-Stopp-Betrieb, im Fachjargon auch als „Takten“ bezeichnet, erhöht den Energieverbrauch erheblich und führt zu vorzeitigem Anlagenverschleiß und verkürzten Wartungs- und Instandhaltungsintervallen. Ursächlich dafür ist das bereits erwähnte Missverhältnis zwischen dem Wärmebedarf des Gebäudes und der absoluten Heizkesselleistung. Der Fachmann spricht hier auch von einer Überdimensionierung der Heizungsanlage im Verhältnis zur Heizfläche. Dieses zunehmende Missverhältnis trifft letztlich alle dämmenden Hauseigentümer gleichermaßen.

Einen überzeugenden Ansatz zur Heizkesselanpassung liefert die moderne Speichertechnologie. Mit intelligenter Steuerungstechnik, wie z. B. dem zum Patent angemeldeten Energiemanagementsystem GWN-TEC der ZACK GmbH aus dem ostwestfälischen Lemgo, wird der Bestandskessel so gesteuert, dass er seine überdimensionierte Leistung auf einen ausreichend bemessenen, mit Heizungswasser befüllten Pufferspeicher abfahren kann. Aus diesem bedient sich das Heizungssystem solange mit Wärme, bis er vollkommen leer ist. Erst dann springt der Heizkessel wieder an, um den Speicher neu zu befüllen. Im Ergebnis werden die Starts und Stopps auf ein Minimum reduziert und die Brennerlaufzeiten durch die Speicheraufheizung maximiert. Diese Betriebsweise spart wertvollen Brennstoff und schont den Heizkessel sowie alle Verschleißteile der Heizungsanlage gleichermaßen. Darüber hinaus sind derart umgerüstete Heizungsanlagen bereits ideal auf die Einbindung weiterer Wärmeerzeuger, wie z. B. Festbrennstoffkessel, Kaminofen, thermische Solaranlage oder BHKW vorbereitet. Auch zukünftig vermehrt zu nutzende Energieträger wie Wind, Sonne und Wasserstoff können in dieses richtungsweisende Energiemanagementsystem problemlos integriert werden.

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Bild GWN-TEC_Hydraulik mit Pufferspeicher für Presseartikel.jpg167.33 KB