Gelsenkirchen. Agatha Christie’s Mausefalle in einem Theater nein, sondern auf einer Burg mit einem vorzüglichen 4 Gänge Dinner ein Krimi-Dinner Klassiker der besonderen Art.
Am Freitag den 4. September war es soweit, ausverkauftes Haus,
die Kulisse ist stilecht hohe Decken, ein ausladender Kamin, ein Oel gemaltes Bild der
Erbtante der neuen Pensionsbesitzerin Mollie Ranston.
Drei lange Tafeln, Kerzenleuchter - herzlich willkommen zum Burg-Theater-Dinner in der Wasserburg Lüttinghof, der neusten Errungenschaft des Zeitgeistes.
Ein aufwendiges, liebevoll inszeniertes Bühnenbild. Man lässt sich zurückversetzten in die
Zeit der 50er Jahre eines herrschaftlichen englischen Landhauses.
Molly und Giles Davis haben gerade begonnen, ein Gästehaus auf dem Gut Monkswell zu betreiben. Sie sind sehr jung und sehr verliebt - und auch sehr unerfahren. Deshalb vermieten sie an ihre ersten Gäste, ohne sich über diese zu erkundigen. Da gibt es die pingelige Mrs. Boyle, den stürmischen Major Metcalfe, den kindlichen Christopher Wren und den dubiosen Fremden Paravicini. Sergeant Trotter von der Polizei in Berkshire ist der letzte Gast, er soll einen Mord aufklären, der in London begangen wurde. Er ist davon überzeugt, dass sich unter den Gästen von Gut Monkswell ein gestörter Mörder befindet. Plötzlich werden alle Bewohner durch einen heftigen Schneesturm von der Außenwelt abgeschnitten. Die Telefonverbindung ist unterbrochen und sie müssen nun miteinander verharren, in dem Wissen, dass einer von ihnen ein Mörder ist. Je heftiger der Sturm wird, desto größer wird auch das Durcheinander im Gästehaus. Die Beziehung zwischen Molly und Giles beginnt sich zu verschlechtern, da jeder von einer Lüge des anderen weiß und beide das schlimmste erwarten. Warum ist Giles so zurückhaltend, wenn es um seine Vergangenheit geht? Warum fuhr Molly heimlich nach London? Was bedeuten Paravicinis Andeutungen? Warum benimmt sich Christopher Wren so seltsam- wie ein Verrückter? Was ist die wirkliche Identität von Mrs. Boyle? Die Schauspieltruppe der
Criminal-Company um Regisseur Martin Bross erreicht hier ihre Bestform. Die Erzählung zeigt die schreckliche Hilflosigkeit von sechs Menschen, die im Schatten eines gesichtslosen Mörders, der gerne die ersten Zeilen des englischen Kinderreims "Three Blind Mice" vor sich hin pfeift, zusammenleben. Skurrile Figuren, eingesperrt an einem abgelegenen Ort, jeder könnte das nächste Opfer sein oder der Täter.
Das Stück etwas von allem hat: Viel Spannung, etwas Humor, eine Prise Poesie,
einen Schuss Lebensweisheit und ein klein wenig Absurdität.
Aber gerade in der Einfachheit liegt die Herausforderung
der "Die Mausefalle" zu einem besonderen Theaterabend macht.
Denn wer nicht im Theater oder der Burg war, kennt den oder die Mörder/in nicht.
Und immer noch ist es Ehrensache, dass Sie die Eingeweihten die Geschichte nicht verraten.

Wasserburg Lüttinghof
Lüttinghofallee 3-5
45896 Gelsenkirchen

www.burg-theater-dinner.de

R.E.