Erst Umfragetief - jetzt Umfrageloch mit freiem Fall an der FDP vorbei und nur noch knapp vor den Grünen? Die Wahlkampfzeiten sind schwer für die SPD. Frank-Walter Steinmeier könnte der SPD-Kanzlerkandidat mit dem schlechtesten Ergebnis aller Zeiten werden.

Doch der "Vorwärts" als Parteiorgan hat die Hoffnung noch nicht ganz verloren, entdeckte inzwischen die Wahlkampfsprüche von Heinz-Peter Tjaden aus Wilhelmshaven und erkundigte sich schon einmal ganz vorsichtig: "Dürfen wir die veröffentlichen?"

Liebe Genossinnen, liebe Genossen, ich bin für Mindestlohn. Diese Sprüche gibt es doch auch auf T-Shirts, Aufklebern und Tassen. Die kann man kaufen. Bei größeren Bestellungen gibt es sicherlich auch Rabatt.

Und: Tjaden ist wahlkampferfahren. An der Mainzer Universität hat er dermaleinst für eine linke Gruppe kandidiert. Bei Volkswirten und Juristen, von denen die meisten einmal monatlich einen Scheck von den Eltern bekamen und die noch nie links gewählt hatten.

Der heutige Redakteur und Schriftsteller hängte Plakate mit Bibelsprüchen auf. Beispiel: "Wahrlich, Ihr seid die Rechten! Mit Euch wird die Weisheit untergehen." Als der RCDS vorschlug, dass Studenten ihre Studienorte auf einer Wechselbörse anbieten sollten, hielt er dagegen: "Ob in Bremen oder München: Schlechte Universitäten bleiben schlechte Universitäten."

Am Wahltag erschien sogar ein Student mit Namen von Bülow an der Urne. "Sie heißen ja wie Loriot", drückte ihm Tjaden als Wahlhelfer einen Stimmzettel in die Hand. "Ich heiße nicht nur so, ich bin mit ihm sogar verwandt", antwortete dieser Wähler - und "Die Sprüche finde ich gut. Ihr bekommt meine Stimme."

Die linke Gruppe gewann die Hälfte der Sitze - davon kann die SPD zwar auch bei dieser Bundestagswahl nur träumen - aber Hoffnung auf mehr als die gegenwärtigen Umfragewerte wächst in dem Shop

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