Rhein-Wied-News: Schweinegrippe-Impfung kommt - und bringt das Chaos gleich mit!

Wer wird wann und unter welchen Bedingungen geimpft, fragt Rhein-Wied-News (www.rhein-wied-news.de)? 50 Millionen Dosen Impfstoff wurden für Deutschland bestellt, das soll für 30 Prozent der Bevölkerung reichen. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 700 Millionen Euro. Chronisch Kranke und Schwangere sowie Menschen, die im Gesundheitswesen oder bei Polizei und Feuerwehr arbeiten, sollen Vorrang haben.
Womit sich das erste Problem zeigt: Laut Krankenkassen werden über chronisch Kranke wie HIV-Infizierte, Fettleibige oder Leberkranke - die laut Impfverordnung zu den 30 % Impflingen gehören sollen - keine Daten gesammelt. So lägen über Anzahl und sonstige Kenndaten überhaupt keine Kenntnisse vor! Doch es kommt noch schlimmer:

Zwar verfügen die Krankenkassen über Informationen zu Diabetikern, Asthmatikern, Herzkranken und Krebspatienten, dürfen diese nach Einschätzung von Datenschützern aber aufgrund des strengen gesetzlichen Schutzes von Sozialdaten nicht ohne weiteres nutzen. Unklar ist zudem, was mit nicht krankenversicherten geschieht, da der Impfanspruch nur durch eine entsprechende Kassenbescheinigung nachgewiesen werden kann.

Streit droht zudem über die Kosten der Aktion. Die gesetzlichen Kassen sollen für den Impfstoff und die mit der Impfung verbundene Dienstleistung aufkommen. Das kostet nach Berechnungen des Bundesgesundheitsministeriums 14 Euro pro Person - allerdings nur, wenn die Gesundheitsämter die Impfung koordinieren, sie also nicht in Arztpraxen vorgenommenen wird. Dies ist aber ebenso offen wie die Frage, wer für Lagerung und Transport der Impfstoffe sowie für die Information der Bürger aufkommt.

Der rheinland-pfälzische Gesundheits-Staatssekretär, Christoph Habermann (SPD), spricht von Impf-Vorbereitungen - nur, ein kleines Manko, es gibt noch gar keinen Impfstoff gegen den Schweinegrippen-Erreger H1N1. Er wird zurzeit noch entwickelt und soll Ende September, skeptischere Quellen nennen den Oktober, zur Verfügung stehen.

Und, als wäre das noch nicht genug, gibt es auch noch Zweifel an der Wirksamkeit eines solchen Medikaments. Der britische Influenza-Experte Tom Jefferson von der Cochrane Collaboration, einem von Industrie und Interessenverbänden unabhängigen Netzwerk von Wissenschaftlern, betonte gegenüber dem SPIEGEL, es sei noch offen, ob die Impfung tatsächlich vor der Schweinegrippe schützen würde.

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