Bundesverband Legasthenie: Lässt sich von Pharmalobby für Legasthenieforschung ehren

Der Hermann-Emminghaus-Preis wird alle 2 Jahre vom Pharmaunternehmen Lilly Deutschland GmbH gestiftet und ging im Jahr 2009 an den wissenschaftlichen Beirat des Legasthenieverbandes BVL e.V. an Prof. Dr. med. Gerd Schulte-Körne an den Forschungsverbund „Genetik der Legasthenie“.

Die Prämierung des Preises von 5500 Euro nahm Prof. Schulte-Körne für den BVL Forschungsverbund entgegen. Das Ziel der Forscher beschäftigt sich mit der Identifizierung von genetischen Auffälligkeiten, die mit der Legasthenie im Zusammenhang stehen.Längerfristig seien die Bemühungen für die Etablierung von medizinischen Programmen der Frühintervention als Ziel.

Lilly Deutschland sieht im Zusammen auch die Legasthenie-Symptome wie bei der ADHS „diese seien aber nicht sehr spezifisch, sie können auch im Zusammenhang bei anderen Erkrankungen auftreten“. Das Pharmaunternehmen will also mit Hilfe des BVL-Experten Prof. Gerd Schulte-Körne medizinische Therapien entwickeln. Lilly Deutschland ist eines der führenden ADHS-Pharmahersteller.

Prof. Dr. med. Schulte-Körne arbeiten auch noch eng in seinem Forschungsverbund mit LIFE & BRAIN GmbH zusammen. Es ist ein etabliertes biomedizinisches Unternehmen mit dem Standort Bonn. Man will so zukunftsorientierte Voraussetzung für die Herstellung von zukunftsorientierten Therapie und Diagnosemöglichkeiten für „Erkrankungen des Nervensystems“ entwickeln. Daraus sollen künftig Therapiepräparate auch für den Bereich der Legasthenie entwickelt werden.

Bemerkenswerte Verstrickung ist auch das nicht nur Prof. Dr. med. Schulte Körne im
Forschungsverbund der Life & Brain GmbH arbeitet, nein dass ist noch nicht alles. Auch Herr
Prof. Dr. Markus Nöthen Leiter der Abteilung für Genomik am Forschungszentrum Life & Brain arbeitet zusätzlich noch sehr eng mit Prof. med. Schulte Körne im wissenschaftlichen Beirat des wissenschaftlichen Beirates des Bundesverbandes Legasthenie und Dyskalkluie e.V. – welch ein Zufall!

Solche Verstrickungen bringen dem Bundesverband Legasthenie und Dyskalkluie e.V. keinen guten Ruf. Daher ist es so zu bezweifeln ob der BVL eine Arbeit für die Betroffenen im Lande macht, oder für die Pharmalobby. Dies hat einen sehr muffigen Beigeschmack! Dies sollte eigentlich allen Mitgliedern des Bundesverbandes Legasthenie und Dyskalkluie e.V., die Augen öffnen – Eine richtige Konsequenz wäre der Austritt aus dem Verband.

Quellen: Deutsche Ärzteblatt Heft 21 Jg.106 Mai 2009, Bundesverband Legasthenie e.V, Lilly Deutschland GmbH, Life&Brain GmbH, Hermann-Emminghaus-Preis, LegaKids.net