Balkan im Aufbruch

Bildungsreisen abseits der Touristenpfade: Bukarest, Sofia, Belgrad

Mit einer neuen Studienreise durch die zwei neuen EU-Länder Rumänien und Bulgarien beginnt StattReisen Berlin im Juli sein Programm auf dem Balkan. Einem bildungshungrige Publikum bieten sich insbesondere in den Hauptstädten Bukarest und Sofia kontrastreiche Entdeckungen in der Region zwischen Orient und Okzident. Jenseits der touristischen Pfade kommen die Teilnehmer mit Einheimischen ins Gespräch und erfahren so aus erster Hand viel über die gesellschaftliche Dynamik zwischen Tradition und Modernisierung.

Kennzeichnend für die Reise ist der Besuch der Grenzstadt Ruse auf der Busfahrt von Bukarest nach Sofia: Hier wird die Donau überquert, nur einer der bedeutenden Verkehrswege, die sich hier kreuzen. Hier wurde der Nobelpreisträger Elias Canetti geboren, der in seiner berühmten Autobiographie 'Die gerettete Zunge' ein lebendiges Bild der einst multiethnischen Stadt gezeichnet hat. Hier wie auch in den anderen bereisten Städten wird die Überlagerung verschiedener historischer und politischer Schichten sichtbar. Davon erzählen sachkundige Stadtführungen durch das jüdische oder sozialistische Bukarest, ein Historiker blickt zurück auf das Rumänien unter Ceausescu. Der Besuch in einem Sozialprojekt lässt die gesellschaftlichen Veränderungen erkennen, die sich durch die Integration in die EU ergeben. Vom Umbruch der Familienstrukturen auf dem Balkan berichtet eine Soziologin in Sofia. Dort bietet ein Altstadtrundgang zu Kirchen, Moscheen und Synagogen Einblicke in die religiöse Vielfalt, die die Vergangenheit des Osmanischen Reiches erahnen lässt. Journalisten und Studierende erzählen aus ihrem Leben in Bulgarien und ihre Perspektiven seit dem EU-Beitritt.

'Balkan im Aufbruch' ist auf einer weiteren Reise nach Belgrad und Sarajevo mit einem Abstecher nach Mostar zu erleben. Die Festung, die Moschee, der Platz der Republik oder der Terazije Platz sind Stationen der Besichtigung in Belgrad. Ein Gespräch im 'Zentrum für kulturelle Dekontamination' bringt die Aktualität der jüngsten Vergangenheit zur Sprache. Der Besuch des ehemaligen KZ 'Alte Messe', das Tito-Mausoleum oder des habsburgisch geprägten Zemun lassen in die vielschichtige Vergangenheit Serbiens eintauchen. Eine Station auf der Busfahrt nach Sarajevo ist Visegrad, wo Ivo Andric 'Die Brücke über die Drina' auch zum literarischen Denkmal erhoben hat. In Sarajevo wird die multikulturelle Vergangenheit in der Altstadt gegenwärtig: Moscheen, Kirchen, Synagogen, Märkte und Karawansereien lassen die Einflüsse erahnen, die das osmanische Reich, die österreichische KuK-Monarchie und der jugoslawische Staat hier gehabt haben.

Der krönende Abschluss ist im Oktober eine Reise auf den Spuren des Orient-Expresses. Die Bahnreise mit Aufenthalten in Wien, Budapest, Belgrad, Sofia und Istanbul lässt die Teilnehmer durch Mythen, Zeiträume und die vielfältige Gegenwart eines großen Stücks Europas fahren bis ans Tor des Orients fahren.


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