Mosbacher Löwen, Leoparden, Geparden, Säbelzahnkatzen und Höhlenlöwen in Österreich

MosbacherLoewe

Riesenlöwe aus dem Eiszeitalter vor rund 600.000 Jahren. Bild: Fritz Wendler

Wien (wissenschafts-ness) – Im Eiszeitalter (vor etwa 2,6 Millionen bis 11.700 Jahren) haben in Österreich zeitweise riesige Mosbacher Löwen, aber auch Leoparden, Geparden, Säbelzahnkatzen und Höhlenlöwen gejagt. Dies berichtet der Wiesbadener Wissenschaftsautor Ernst Probst in seinem Taschenbuch „Höhlenlöwen. Raubkatzen im Eiszeitalter“.

Bedeutende Fundorte mit Resten rund 600.000 Jahre alter Raubkatzen sind
Deutsch-Altenburg und die Hundsheimer Spaltenfüllung in Niederösterreich. Damals lebten in Europa bereits Frühmenschen der Art Homo erectus.

Deutsch-Altenburg wird von manchen Experten als Fundort des imposanten Mosbacher Löwen (Panthera leo fossilis) diskutiert. Letzterer ist nach dem ehemaligen Dorf Mosbach bei Wiesbaden in Deutschland benannt, wo rund 600.000 Jahre alte Fossilien solcher Eiszeitlöwen gefunden und 1906 erstmals wissenschaftlich beschrieben wurden. Der Mosbacher Löwe mit einer Gesamtlänge bis zu 3,60 Metern gilt als der größte Löwe in Europa. Er übertraf heutige Löwen in Afrika um rund 50 Zentimeter Länge. Ein Zeitgenosse dieses Riesenlöwen war die Säbelzahnkatze Homotherium sainzelli, die ebenfalls in Deutsch-Altenburg nachgewiesen ist.

In den Annalen der Wissenschaft spielt die fossilreiche Hundsheimer Spaltenfüllung unweit von Deutsch-Altenburg ein große Rolle. Dort kamen fossile Reste von Leopard (Panthera pardus), Gepard (Acinonyx intermedius) und der löwengroßen Säbelzahnkatze (Homotherium moravicum) zum Vorschein.

Die Steiermark und Niederösterreich müssen im Eiszeitalter vor etwa 300.000 bis 11.700 Jahren wahre Paradiese für Höhlenlöwen gewesen sein. Denn in diesen beiden Bundesländern sind besonders viele Zähne und Knochen jener bis zu 3,20 Meter langen Raubkatzen entdeckt worden, die größer als heutige Löwen in Afrika waren. Aus der Steiermark sind 13 Fundorte von Höhlenlöwen bekannt, aus Niederösterreich neun Fundorte, aus Oberösterreich vier Fundorte, aus Kärnten, Salzburg und Tirol dagegen nur je ein Fundort.

Die Höhlenlöwen (Panthera leo spelaea) sind im Eiszeitalter vor etwa 300.000 Jahren aus dem erwähnten riesigen Mosbacher Löwen hervorgegangen. Der Höhlenlöwe wurde bereits 1810 anhand von Funden aus der Zoolithenhöhle von Burggaillenreuth bei Muggendorf in der Fränkischen Schweiz (Bayern) erstmals wissenschaftlich beschrieben.

In dem Taschenbuch „Höhlenlöwen“ werden die wichtigsten Fundorte eiszeitlicher Löwen in Österreich, Deutschland und der Schweiz aufgelistet und auch andere große Raubkatzen vorgestellt. Wenig bekannt ist, dass sich Höhlenlöwen in der letzten Eiszeit zwischen etwa 40.000 und 55.000 Jahren sogar in hochalpine Höhlen von Österreich vorwagten. Entsprechende Funde gelangen in der Ramesch-Knochenhöhle in Oberösterreich und in der Salzofenhöhle bei Grundlsee in der Steiermark, die beide in rund 2000 Meter Höhe liegen.


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