Streit um Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI): Bundesregierung will novellierte HOAI nun Ende April verabschied

München/Berlin. In die jahrelangen Diskussion um die Novellierung der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) ist nun wieder Bewegung gekommen: Nach Angaben des Parlamentarischen Staatsekretärs Achim Großmann will die Bundesregierung die HOAI am 29. April 2009 verabschieden. Bei den Bayerischen Bauingenieuren sorgte die Ankündigung für Erleichterung: „Endlich nennt die Bundesregierung einen konkreten Termin für die Verabschiedung“, sagte der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau Dr.-Ing. Heinrich Schroeter am Donnerstag in München. Bereits 1995 hatte der Bundesrat die Bundesregierung aufgefordert, die HOAI zu novellieren.

In der Fragestunde des Deutschen Bundestages sagte Großmann: „Der Verordnungsentwurf entspricht den Ergebnissen der Ende letzten Jahres geführten Ressortgespräche: Lineare Anhebung der Honorare um 10 Prozent, Beibehaltung der derzeitigen Honorartafelendwerte (25 Millionen Euro bei Gebäuden), Beibehaltung wichtiger vertraglicher Regelungen und Begrenzung des Anwendungsbereichs auf Leistungen von Planungsbüros mit Sitz im Inland, in Anpassung an die europarechtlichen Anforderungen.“ Vor der Verabschiedung sollen Kammern, Verbände und Ländern 14 Tage Zeit für eine weitere Stellungnahme erhalten.

Jede weitere Verzögerung würde die Erreichung des im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD vom 11. November 2005 verankerten Ziels der Novellierung der HOAI in dieser Legislaturperiode ernsthaft in Frage stellen, mahnte Schroeter. Nach den jahrelangen Diskussionen sei den Berufsständen der Architekten und Ingenieure eine weitere Verschleppung der Novellierung nicht mehr zu vermitteln.

(Internet: Bayerische Ingenieurekammer-Bau: www.bayika.de)

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