Erfolgsebook- Export bricht ein

Die weltweite Wirtschaftskrise trifft die deutsche Industrie mit voller Wucht. Der Export deutscher Unternehmen ist im November 2008 im Vergleich zum Vormonat so stark eingebrochen wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr. Der Wert der Ausfuhren lag kalender- und saisonbereinigt um 10,6 Prozent unter dem vom Oktober, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag aufgrund vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Dies sei der tiefste Wert seit 1990 gewesen, als die Statistik in dieser Form eingeführt wurde. Auch gegenüber dem Vorjahresmonat gab es ein kräftiges Minus von 11,8 Prozent. Das war laut Statistikamt der größte Rückgang seit 1993.

Zudem brach im November der Auftragseingang bei der deutschen Industrie im Vergleich zum Vormonat um sechs Prozent ein. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag in Berlin nach vorläufigen Zahlen mit. Volkswirte hatten einen kleineren Rückgang erwartet.

Insgesamt wurden Waren im Wert von 77,1 Milliarden Euro eingeführt. Im November wurden Waren im Wert von insgesamt 67,4 Milliarden Euro importiert, ihr Wert lag damit um 5,6 Prozent unter dem des Vormonats. Gegenüber November 2007 war es ein Rückgang von 0,9 Prozent.

Analysten: Hinweis auf verschlechtertes BIP

Die Außenhandelsbilanz schloss im November 2008 mit einem Überschuss von 9,7 Milliarden Euro ab. Im November 2007 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz allerdings mit 19,4 Milliarden Euro noch wesentlich höher gelegen. Kalender- und saisonbereinigt lag der Außenhandelsbilanzüberschuss im November 2008 bei 10,7 Milliarden Euro.

Kräftige Rückgänge mussten deutsche Unternehmen auch bei den Lieferungen in Mitgliedstaaten der Europäischen Union hinnehmen. Hier lag der Wert im November bei 48,4 Milliarden Euro und damit 14,0 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. Aus EU-Ländern wurden Waren im Wert von 41,8 Milliarden Euro eingeführt - ein Minus 4,7 Prozent. Auch bei Lieferungen in Länder außerhalb der EU gab es Einbrüche. Die Exporte in Drittländer nahmen um 7,8 Prozent auf 28,7 Milliarden Euro ab. Dagegen stiegen die Importe um 6,1 Prozent auf 25,5 Milliarden Euro.

Analysten der Commerzbank deuteten den massiven Einbruch im November als ein Zeichen dafür, dass sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2008 weiter verschlechtern dürfte und zwar auf ein Rekordminus von 2 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal. Insgesamt sagen sie für 2009 nach wie vor ein Schrumpfen der deutschen Wirtschaft um 2 bis 3 Prozent voraus.
Text: AP

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09.01.2009: |