Studenten müssen tiefer in die Tasche greifen

Außer den allgemeinen Preiserhöhungen, die vorallem die Grundversorgung aller Bürger betreffen, stehen den Studenten in Erfurt noch zusätzliche Mehrkosten ins Haus. Nicht nur die EVAG möchte ihr Semesterticket um 15,00 € auf 74,40 € anheben, sondern auch die Bahn (DB Regio) plant eine Erhöhung ihres Semestertickets von 34,00 € auf 44,90 €.

Hinzu kommt, daß die Thüringer Hochschul- und Studentenkarte Thoska, deren Einführung derzeit diskutiert wird, weitere Kosten in noch unbekannter Höhe verursachen würde. Auch wenn es sich bei all dem um keine hohen Summen handelt, belasten sie den ständig klammen Geldbeutel der Studierenden -welcher meist nicht nur durch BAföG, sondern auch durch zusätzliche "Transferleistungen" der Eltern und Großeltern gefüllt werden muss- erheblich.

Um die Finanzierung ihres Studiums zu meistern müssen viele Studenten einer "geringfügigen Beschäftigung" nachgehen. Dies wäre auch nicht weiter beklagenswert, wenn sich das "geringfügig" auf die Arbeitsstunden beziehen würde und nicht auf den Stundenlohn. Während in den 90er Jahren durchaus Stundenlöhne von 10-15, manchmal sogar 20 DM üblich waren, berichten betroffene Studenten gegenwärtig davon, daß manch "Arbeitgeber" nur noch 2-3 € bezahlt.

Kalkuliert man die Inflation in den letzten 10-15 Jahren noch mit ein, zeigt sich schnell welch Lohnverfall bei den "geringfügigen Beschäftigungen" eingesetzt hat. Um auf einen ähnlich hohen Nebenverdienst, wie in den 90er Jahren, zu kommen, muß derzeit also mindestens doppelt so lange gearbeitet werden. Für Studenten bedeutet dies, daß sie dadurch weniger Zeit in ihr Studium investieren können.

Meist kann dieses dann nicht mehr in der Regelstudienzeit abgeschlossen werden. Ein bis zwei zusätzliche Semester sind dann keine Seltenheit. Im schlimmsten Fall muß das Studium, aus Zeit und/oder Finanzierungsgründen, abgebrochen werden, was weder für den Studierenden, noch für den Wirtschaftsstandort Deutschland förderlich ist. Deshalb muß dringend ein Mindestlohn, für "geringfügig Beschäftigte“, gesetzlich festgeschrieben werden.

Wir halten 5,50-6,50 € pro Stunde für angemessen. Weiterhin halten wir eine (stufenweise) Erhöhung des BAföG-Satzes auf 500 € + Miete (maximal 300 €) für dringend notwendig. Ähnliche Forderungen haben PRO Erfurt und PRO Thüringen, vor einigen Tagen, auch schon beim Hartz IV Regelsatz gestellt.

Gerade beim Thema –menschenwürdige Sozialleistungen- gilt es sich auf keine Neiddebatten ein- und sich damit auseinander dividieren zu lassen. Dieses Thema geht uns alle an, denn gerade in der heutigen Zeit kann fast jeder vom sozialen Abstieg betroffen sein!


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