Wir produzieren Deutschland

Premiere mit buntem Messestand
Schwelm, 26.08.2008 omentare

WR/Südkreis. (SGK) Zum ersten Mal gehörten sie zu den Ausstellern und fielen mit ihrem Stand auf der zweitägigen "b2b" (Business to Dialog) in Gelsenkirchen gleich auf: Carola Balke und Heike Heute aus Schwelm, Gründerinnen der Internetplattform ...

Carola Balke (links) und Heike Heute hatten 2006 die zündende Geschäftsidee für ihre Internet-Präsentationsplattform "Wir produzieren Deutschland". (Fotos [2]: Gräser-Krause)

... "wir-produzieren-deutschland.de". Auch mit dabei auf dieser regionalen Mittelstandsmesse für Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel, Handwerk und Dienstleistung - aber schon "messeerfahren": die Lederer GmbH aus Ennepetal, Handelsspezialist für hochwertige Verbindungselemente aus Edelstahl und anderen Materialien.

"Die Leute schauen erst von weitem, dann entdecken sie etwas Interessantes und kommen näher", beschreibt Carola Balke ihre ersten Eindrücke. Zu entdecken gibt es tatsächlich viel: Auf der Theke steht ein großes Weingummi-Glas zwischen Kondomen, Mini-Schokolädchen und Pfefferminzröllchen. In der linken Vitrine daneben sind Originale und ihre nachgemachten Plagiate zu betrachten, die das Museum Plagiarius (Solingen) zur Verfügung gestellt hat. Die rechte Vitrine zeigt verschiedene Alltagsprodukte wie Uhren, Stifte, Parfum oder Werkzeug. Im Hintergrund hängen Kleider, sind aber auch Engelchen aus dem Erzgebirge oder diverse Kochgegenstände aufgebaut. Und wer sich eben ausruhen will, findet Platz auf Designerstühlen und kann sich mit Limonade stärken.

Initiative wurde 2006 gegründet

Klar, so Heute, dass immer wieder die Frage gestellt wird, "was wir machen und wer wir sind". Dann erklären die Unternehmerinnen, dass sich ihre 2006 gegründete Initiative sowohl an Firmen richtet, die Produkte oder Dienstleistungen "made in Germany" anbieten als auch an Verbraucher, die Wert auf deutsche Qualität legen. Und die kann vor Ort sofort getestet oder zumindest in Augenschein genommen werden.

"Mehr als 100 Firmenkunden haben uns Produktproben oder Ansichtsexemplare mitgegeben", erklärt Balke die Fülle, aber der organisatorische Aufwand habe sich gelohnt. Schon in der ersten Stunde nach Messeöffnung hat ihre Partnerin zwei neue Firmen notiert. Am Ende des zweiten Tages spricht sie von einem "gigantischen Zulauf" und für beide steht fest, dass sie im nächsten Jahr wieder teilnehmen wollen.

So bunt ist der Stand der 1970 gegründeten Lederer GmbH mit heute 70 Mitarbeitern nicht ausgerichtet, aber Markus Gebehenne - verantwortlich für den Bereich Marketing und eBusiness - befindet sich dennoch ständig im Gespräch.

"Wir haben auch Kunden zur Messe eingeladen, denn es spricht sich von Angesicht zu Angesicht doch anders als am Telefon", sagt er. Dabei kann es um Verbindungselemente aus Edelstahl wie Schrauben, Muttern, DIN- und Normteile aus dem umfangreichen Produktsortiment mit mehr als 25.000 Artikeln gehen. Doch auch die Verbesserung von Abläufen und Prozessen wird angesprochen und spätestens dann besteht erhöhter Erklärungsbedarf.

So rechnet sich zum Beispiel das so genannte C-Teile-Management für Industriekunden erst dann, wenn mindestens 30 000 Teile pro Jahr gebraucht werden und der Kunde seinen Jahresbedarf exakt im voraus kennt.

Kontakte für neue Geschäfte

C-Teile (Beispiel Schrauben) haben im Vergleich zu A- und B-Teilen (Beispiel Motor eines Autos) eine nachrangige, gleichwohl nicht zu unterschätzende Bedeutung.

"Ich verkaufe jetzt zwar keine einzige Schraube, doch aus den hier geknüpften Kontakten können sich gute Geschäftsverbindungen ergeben", ist Markus Gebehenne überzeugt, denn Lederer hat bereits im vorigen Jahr an der Branchen übergreifenden Netzwerkmesse teil genommen.