Aktuell findet in der Öffentlichkeit das Thema Erziehung und Schule so große Aufmerksamkeit wie selten zuvor. Dazu bietet Deutschlandradio Kultur vom 26.Mai bis zum 31.Mai 2008 um die 40 Beiträge unter der Überschrift "Themenschwerpunkt Schule". "Warum unsere Kinder Tyrannen werden" ist der Titel eines neuen Buches von Dr. Michael Winterhoff, der sich als Kinder- und Jugendpsychiater ausgiebig mit dem Thema beschäftigt hat. Selbst die Bildzeitung hat diesen Trend aufgegriffen und eine BILD-Erziehungsserie in ihr Blatt eingebunden, für die Dr. Winterhoff Rede und Antwort stand. Zum Abschluss gab es dazu eine BILD-Telefonaktion mit einem Riesenansturm aus ganz Deutschland. Erstaunlicherweise kommentierte ein Journalist der Spiegel Printausgabe in einem vor kurzem erschienenen Artikel, dass das Buch des Kinderpsychiaters unbeholfen geschrieben wäre und er zugleich so anspruchsvoll argumentieren würde, dass es ohne psychologische Vorbildung kaum verständlich und somit alles andere als ein Erziehungsratgeber sei. Trotzdem hat dieses Buch in kürzester Zeit so viele Abnehmer gefunden, dass es in der Focus Ratgeber Bestsellerliste auf Platz zwei rangiert.

Da die Schulproblematik in der jüngsten Vergangenheit sehr einseitig diskutiert und dargestellt wurde, nach dem Motto: Die armen überlasteten Schüler und Eltern, die bösen und unfähigen Lehrer und die Fehlentscheidungen der Kultusministerien, wird aktuell eine zunehmende Trendwende eingeleitet. Es scheint so, als hätten plötzlich Eltern und auch Lehrer den Mut sich zu outen. Erstmalig wird offen darüber gesprochen, wie hilflos man sich im Umgang mit heutigen Kindern und Jugendlichen fühlt. Ratlosigkeit, die nach Hilfe schreit, macht sich breit, weil man doch in den letzen Jahren alles gemacht hat, um gut zu erziehen. Einfühlsam, verständnisvoll mit Liebe und viel Zuwendung. Eben so, wie es immer propagiert wurde als Alternative zur autoritären Erziehung, deren Unmenschlichkeit allgemein betont wird.

Genau hier setzt Dr. Winterhoff an, indem er behauptet, dass es zu einer "Verpartnerschaftlichung" zwischen Erwachsenen und Kindern gekommen sei, die eine normale Entwicklung der Sprösslinge verhindere. Dadurch würden diese auf der Stufe von Dreijährigen stehen bleiben, wobei eben diese Altersphase immer und ganz natürlich von Egoismus und Tyrannei geprägt sei. Da die Eltern Partner ihrer Kinder sein wollen, weil sie deren Annerkennung mehr denn je suchen, liebt man sich um Kopf und Kragen, wobei man kaum mehr zwischen sich selbst und dem eigenen Kind unterscheidet. Man tut alles für das Kind, um es in Watte zu packen und versucht damit eigene unerfüllte Bedürfnisse zu stillen. Man wünscht sich einen glücklichen und erfolgreichen Nachwuchs, weil man damit die eigene Kompetenz im Leben definieren will. Das Resultat davon ist große Enttäuschung, wenn man mit fortgeschrittenem Alter der Kinder feststellen muss, dass man sie zu Narzisten erzogen hat.

Wenn Sie sich für das Thema näher interessieren, steht Ihnen auch auf den ShopSeiten unter http://www.ebook-insel.de ein Ratgeber eBook mit dem Titel „Sackgasse Schule - Neue Perspektiven für Lehrer, Eltern und Schüler“ zur Verfügung. Ein wirklicher Ratgeber für jeden, der im Ansatz von Dr. Winterhoff die Lösung sieht und nach weiteren Argumenten sucht, die einfach und verständlich geschrieben sind, so dass keine psychologischen Vorkenntnisse vorhanden sein müssen.