Sexuallockstoff Pheromon verhindert, dass der Traubwickler sich paaren kann
Pressetext verfasst von EUROPATICKER am So, 2007-04-08 21:48.
EUROPATICKER Umweltruf: „Bereits im fünften Jahr läuft mit Unterstützung des Landes Hessen jetzt großflächig der Einsatz des Sexuallockstoffs Pheromonen zur Traubenwicklerbekämpfung im Rheingau. Auf mittlerweile mehr als 2.800 Hektar werden derzeit wieder die Ampullen mit den Pheromonen ausgehängt. Die braunen Verteiler-Ampullen haben sicherlich schon viele Spaziergänger in den vergangenen Jahren in den Weinbergen hängen sehen“, sagte Staatssekretär Karl-Winfried Seif heute in Wiesbaden. In diesem Jahr wird die Pheromonausbringung mit insgesamt rund 420.000 Euro gefördert.
Bei den Pheromonen handelt es sich um artspezifische Lockstoffe der Traubenwicklerweibchen. Diese locken damit die Traubenwicklermännchen an. Der Mensch macht sich dieses zu Nutze, indem er diesen Lockstoff synthetisch herstellt und durch die Ausbringung von 500 Ampullen je Hektar eine riesige Duftwolke im Rheingau erzeugt. „Mit Hilfe des Sexuallockstoffes Pheromon werden die Traubenwickler-Männchen so in der Orientierung gestört, dass sie nicht mehr in der Lage sind, die Weibchen aufzufinden. Somit werden eine Begattung und damit folglich auch das Heranwachsen der nächsten, die Trauben schädigenden Generation vermieden“, erläuterte Seif. Er wies auch darauf hin, dass die Wirkung auf die beiden Traubenwicklerarten beschränkt ist. Andere Insekten oder gar Menschen werden nicht in ihrer Sinneswahrnehmung beeinträchtigt.
„Das Verfahren ist aufgrund der damit einhergehenden Nützlingsschonung sehr umweltfreundlich und sowohl für Mensch als auch Tier vollkommen ungefährlich. Das Land Hessen fördert aus diesem Grund den Einsatz von Pheromonen zur Traubenwicklerbekämpfung im Weinbau mit 150 Euro pro Hektar“, so der Staatssekretär.
Ab 2008 wird das Verfahren im Rahmen des Hessischen Integrierten Agrarumweltprogramms gefördert. Hierzu schließt das Land Hessen Verträge mit einer fünfjährigen Laufzeit mit den Anwendern ab. Informationen zum Antragsverfahren sind beim Regierungspräsidium Darmstadt, Dezernat Weinbauamt mit Weinbauschule Eltville erhältlich.
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