Lärmsanierung des Schweizer Bahnnetzes
Pressetext verfasst von EUROPATICKER am So, 2007-04-08 21:43.
EUROPATICKER Umweltruf: Die Lärmsanierung des schweizerischen Bahnnetzes schreitet weiterhin gut voran. Die Sanierung der Normalspur-Reisezugwagen steht vor dem Abschluss, jene der Schmalspur- und Güterwagen ist angelaufen. Der Bau von Lärmschutzwänden und der Einsatz von Schallschutzfenstern verlaufen nach Plan.
Die Ausrüstung der Normalspur-Reisewagen mit lärmarmen Bremssohlen (K-Sohlen) ist weitgehend abgeschlossen. Bis Ende 2006 wurden über 1100 Wagen umgebaut, wie dem neusten Standbericht ,Lärmsanierung der Eisenbahnen" des Bundesamtes für Verkehr (BAV) zu entnehmen ist. Dies entspricht 92 Prozent der Flotte. Bis Ende 2007 oder Anfang 2008 soll das Sanierungsprogramm auf der Normalspur abgeschlossen sein. Die Rhätische Bahn (RhB) hat bis Ende 2006 rund 10 Prozent ihrer Schmalspurfahrzeuge testmässig umgerüstet. Die serienmässige Sanierung bei den Meterspurbahnen erfolgt voraussichtlich ab Mitte 2007 bis spätestens 2011.
Komplexe Sanierung der Güterwagen
Bei den Güterwagen haben die SBB bisher über 2100 von insgesamt 7500 Fahrzeugen lärmtechnisch umgerüstet. Zehn verschiedene Wagentypen befinden sich in der serienmässigen Sanierung oder sind bereits fertig umgebaut. Mehr Zeit als angenommen benötigen die sicherheitsrelevanten technischen Abklärungen und Erprobungen für die Zulassung. Verzögerungen gegenüber dem Zieltermin 2009 ergeben sich vor allem für die Umrüstung der gut 4000 Güterwagen privater Eigentümer. Mit dem Abschluss des Umbaus dieser Wagen ist erst 2012 zu rechnen.
Bauliche Massnahmen
Ende 2006 lagen für 141 Gemeinden rechtskräftige Plangenehmigungsverfügungen vor. Insgesamt sind damit rund 110 Kilometer Lärmschutzbauten zum Bau freigegeben. Abgeschlossen waren Ende 2006 bereits 50 Projekte mit Lärmschutzbauten von 45 Kilometern Länge. 26 Projekte befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Bau. Die Projekte für die in den nächsten Monaten folgenden Plangenehmigungsverfahren sind schwerpunktmässig in der Romandie und in der Ostschweiz situiert.
In über 120 Gemeinden von dreizehn Kantonen sind zudem die Programme zum Einbau von Schallschutzfenstern angelaufen. Die ersten 33 Projekte sind abgeschlossen.
40 % günstiger als geplant - mit gleichem Lärmschutz
Die Lärmsanierung des bestehenden Bahnnetzes beruht auf einem befristeten Bundesgesetz, das 2001 in Kraft getreten ist. Es schreibt vor, dass die Sanierung bis Ende 2015 abgeschlossen sein muss.
Die Massnahmen werden aus dem Fonds für die Finanzierung der Eisenbahn-Grossprojekte (FinöV-Fonds) finanziert, wo 1,85 Milliarden Franken (Preisstand 1998) dafür eingestellt sind. Die aktualisierte Endkostenprognose liegt bei rund 1,1 Milliarden Franken, 40 Prozent unter den freigegebenen Mitteln, ohne dass Abstriche beim Lärmschutz gemacht wurden. Das vorgegebene Sanierungsziel kann mit diesen Massnahmen erreicht werden. Über die Verwendung der nicht benötigten Mittel wird im Rahmen der Vorlage Gesamtschau FinöV voraussichtlich 2008 entschieden.
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